Das vierte und damit auch letzte System dieses Überblicks ist das sogenannte Kelly-System, welches durchaus umstritten ist. Denn verschätzt man sich etwas zu häufig können die Verluste langfristig durchaus groß sein, auch wenn praktisch kein Totalverlust möglich ist.
Ein Beispiel zum Kelly-System:Wenn ein Wettanbieter für zwei Boxer eines Kampfes die gleiche Siegquote von 1.65 festsetzt, liegt die Sieg-Wahrscheinlichkeit eines Spielers also bei 60.6 Prozent – wenn man 1/1.65*100 = 60.6 rechnet.
Durch eigene Nachforschungen findet man jedoch heraus, dass der erste Boxer (A) zu 70 Prozent gewinnt, so liegt die tatsächliche Quote bei 1.43 – wenn man 1/70*100 = 1,43 rechnet. Mithilfe des Kelly-System ist es möglich, den optimalen Einsatz auszurechnen und zu nutzen. Das Gesamtkapital beträgt im Beispiel 1.000 Euro:
Kelly Formel: Wetteinsatz = Gesamtes Wettbudget x Vorteil / (Quote-1)
Bevor richtig gerechnet werden kann, muss erst der sogenannte Vorteil ausgerechnet werden. Daraus ergibt sich nämlich letztendlich unser Value für die Wette.
Vorteil = (Wahrscheinlichkeit x Quote – 1)
Das Ergebnis dieser beiden Rechnungen ergibt dann die Kelly-Formel, welche, nachdem Einsätzen der Werte so aussieht:
Wetteinsatz nach der Kelly-Formel: 1.000€ x (0,70 x 1,65 – 1) / (1,65 – 1) = 238,46€
Es handelt sich dabei nun um eine tatsächlich recht hohe Summe, gerade für eine Quote von 1.65. Jedoch muss man bedenken, dass diese auch genau andersrum ausgehen kann. Aus diesem Grund empfiehlt sich die Kelly-Formel nur, wenn man wirklich viel von der jeweiligen Sportart, deren Spielern und Regeln versteht.
Wett-Anfängern kann man nur empfehlen, einfach und ruhig zu beginnen. Weshalb sich die flachen Einsätze für Anfänger gut eignen. Schon etwas weiter fortgeschrittene Tipper können auf Einheiten sowie dynamische Wetten zurückgreifen. Wohingegen das Kelly-System wirklich nur für richtige Profis und Experten in ihrem Bereich gedacht ist.